Winterharte Kamelien: Die besten Sorten für den Garten (2024)

Die Frosthärte der Kamelien wird von Experten immer wieder kontrovers diskutiert und es gibt viele sehr gegensätzliche Erfahrungen. Unabhängig davon, ob eine Kamelie als winterhart eingestuft wird oder nicht: Kamelien gedeihen am besten in wintermilden Regionen wie Rheingraben, Küstenregion und Niederrhein. Wenn Sie außerhalb dieser Gebiete leben, kommt es auf das Kleinklima in Ihrem Garten an: Von Mauern umfriedete Stadtgärten sind günstiger als zugige Gärten auf dem Land. Ein schattiges, von hohen Hecken und altem Baumbestand geschütztes Grundstück bietet den Kamelien ebenfalls bessere Bedingungen als ein noch junger Garten mit niedriger Bepflanzung.

Winterharte Kamelien auf einen Blick

Zu den winterharten Kamelien gehören die sogenannten HIGO-Kamelien. Als bedingt winterhart gelten Sorten der Japanischen Kamelie (Camellia japonica) wie ‘Black Lace’, ‘Donation’ und ‘Elegans’. Auch die Hybriden ‘Winter's Snowman’, ‘Winter's Joy’ und ‘April Dawn’ zeichnen sich durch eine gute Winterhärte aus.

Standort für Kamelien im Winter

Die größte Bedeutung hat das Mikroklima am Standort selbst: Steht die Kamelie windgeschützt und schattig, idealerweise nahe einer Hauswand, gibt es weniger Probleme mit Trockenschäden und erfrorenen Trieben durch Wintersonne und kalte Ostwinde. Übrigens: Auch unter ungünstigeren Bedingungen überleben die meisten Kamelien den Winter. Sie tragen aber oft Frostschäden davon, machen kaum Zuwachs und setzen wenige Blüten an. Das Ziel sollte nicht sein, dass die Pflanze im Garten überlebt – sie sollte natürlich auch noch gut aussehen.

Winterharte Kamelien: Die besten Sorten für den Garten (1)

Mit dem üblichen Winterschutz überstehen gut eingewurzelte Garten-Kamelien den Winter auch in unseren Breiten

Wie kann man Kamelien im Garten überwintern?

Besonders die frisch ausgepflanzten Kamelien brauchen in den ersten Jahren einen guten Winterschutz. Decken Sie den Wurzelbereich mit einer 20 Zentimeter dicken Schicht Rindenmulch ab und hüllen Sie die Pflanze selbst mit einem Kunststoffvlies ein. Beim Überwintern von Kamelien haben sich ebenfalls eine Schilfmatte oder ein breiter Ring aus Hasendraht bewährt. Sie werden um die Pflanze platziert und mit Laub aufgefüllt. Alte, gut eingewachsene Pflanzen in milden Regionen brauchen in der Regel keinen besonderen Winterschutz. In sehr frostigen Wintern sollten Sie den Wurzelbereich aber großflächig mit einer dicken Schicht Rindenmulch abdecken. Stehen die Pflanzen sehr sonnig, brauchen sie im Winter eine Schattierung. Nicht nur die Blätter trocknen sonst schnell aus, auch die Rinde platzt bei niedrigen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung leicht auf.

Welche Kamelien sind winterhart?

‘Alba Simplex’ (Camellia japonica, links) punktet mit kräftigem Wuchs und einfacher, anemonenähnlicher, weißer Blüte. Markant: die krönchenförmigen Staubgefäße. ‘Mrs. Tingley’ (Camellia japonica, rechts) ist eine kunstvolle Erscheinung: Mit ihrer ornamentalen, regelmäßig angeordneten Blüte gilt sie als eine der schönsten und robustesten Kamelien

Von den Züchtungen der Japanischen Kamelie (Camellia japonica) gelten Sorten wie ‘Donation’, ‘Black Lace’ und ‘Elegans’ als bedingt winterhart. Einige Kamelienkenner vertreten allerdings den Standpunkt, dass sich alle bisher verbreiteten Kameliensorten in ihrer Winterhärte nur marginal unterscheiden. Große Hoffnungen ruhen auf neueren amerikanischen Züchtungen mit dem viel versprechenden Namen ‘Ice Angels’. Es handelt sich um Sorten, die durch Kreuzungen einer robusten Herbstblühenden Kamelie (Camellia sasanqua ‘Narumi-gata’) mit der in den USA frostharten Camellia oleifera entstanden sind. Die Pflanzen sind auch unter dem Namen Ackermann- oder Oleifera-Hybriden erhältlich. Einige davon blühen wie Camellia oleifera im Herbst, andere im Frühling.

Winterharte Kameliensorten für den Garten

  • ‘Spring's Promise’ läutet mit ihrer Blüte von Januar bis März den Frühling ein. Die Blüte der Kamelie zeichnet sich durch die schöne Form und eine gute Leuchtkraft aus.
  • ‘April Dawn’ trägt weißrosa gescheckte Blüten. Unterstützt wird ihre Wirkung durch das dunkelgrüne, mattglänzende Laub. Diese Kamelie bildet viele Blütenknospen, die sich von Februar bis April öffnen.
  • ‘Winter's Snowman’ zeigt von Dezember bis Januar schneeweiße Blüten. Die Blütenfarbe bildet einen schönen Kontrast zum attraktiven dunkelgrünen Laub. Im Frühling treibt die Pflanze burgundrot aus.
  • ‘Winter's Joy’ trägt dunkelgrünes, glänzendes Laub und hat einen kräftigen, aufrechten Wuchs. Die hellrosafarbenen halbgefüllten Blüten sind in der dunklen Jahreszeit von November bis Dezember ein schöner Blickfang.

‘Laurie Bray’ (Camellia japonica, links) trägt einen Hauch von Rosa in ihrer halbgefüllten weißen Blüte, die sich leicht kräuselt. ‘Water Lily’ (Camellia-Hybride, rechts) wächst aufrecht und trägt kräftiges Rosa zur Schau. Ihre nach außen gebogenen Blütenblätter erinnern an eine Seerose

Was sind HIGO-Kamelien?

Manche Kamelien tragen den Namenszusatz HIGO oder schlicht (H). Sie entstammen einer japanischen Provinz, die ursprünglich Higo hieß, heute aber den Namen Kumamoto trägt. Diese Auslesen sind aus den Japonica-Kamelien entstanden und zeichnen sich durch flache Schalenblüten aus, die an Anemonen erinnern. Die auffälligen Staubgefäße leuchten gelb und sind häufig wie ein kleiner Kranz angeordnet oder ähneln einer Puderquaste. Viele der Sorten verströmen einen dezenten Duft. Alle HIGOs wie ‘Hiodoshi’, ‘Kumagai’, ‘Hatsu Warai’ oder die fein geäderte ‘Mikuni-no-homare’ sind sehr frosttolerant und wegen der einfachen Blüten besonders wetterfest. Bei sehr hartem Frost muss man aber mit schwarzen Staubgefäßen rechnen. Auch wachsen junge Exemplare eher sparrig und entwickeln erst nach fünf bis sechs Jahren ihre schöne Wuchsform.

Winterharte Kamelien: Die besten Sorten für den Garten (8)

Die Blüten der HIGO-Kamelien (hier: Camellia japonica de Higo ‘Nioi-fubuki’) bezaubern mit ihrer Schlichtheit

Wann und wie pflanzt man Garten-Kamelien?

Wenn Sie im Herbst Pflanzen kaufen, sollten Sie sie bis zum Frühling frostgeschützt im Topf halten und erst in der nächsten Saison auspflanzen. Vorteil: Die Pflanze hat dann eine ganze Saison Zeit zum Einwurzeln und leidet im nächsten Winter nicht so leicht unter dem Mangel an Wasser. Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie die Erde gründlich lockern und viel Humus einarbeiten. Kamelien haben ähnliche Ansprüche wie Rhododendron, brauchen also saure, humusreiche Erde und einen schattigen Standort. Wenn Sie das Experiment Garten-Kamelie wagen wollen, sollten Sie zunächst eine preiswerte Pflanze im Baumarkt kaufen, um zu testen, ob sie in Ihrer Region wirklich zu den winterharten Pflanzen gehört. Wenn sie sich bei guter Pflege im Garten etabliert, können Sie es wagen, größere und teurere Sorten aus der Kameliengärtnerei zu pflanzen. Achten Sie in den ersten Jahren unbedingt auf einen guten Winterschutz. In Regionen mit häufigen Frühfrösten sollten Sie frühjahrsblühende Sorten bevorzugen, bei Spätfrostgefahr eher herbstblühende.

Übrigens: Eine Kamelie im Topf gilt nur bis etwa minus fünf Grad Celsius als winterhart. Zum Überwintern stellt man sie rechtzeitig an einen hellen, kühlen Ort – ideal ist ein Wintergarten bei Temperaturen um höchstens 15 Grad Celsius. Zur Pflege der Topf-Pflanzen empfiehlt sich das Besprühen mit kalkarmem Wasser.

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Winterharte Kamelien: Die besten Sorten für den Garten (2024)

FAQs

Welche Kamelie ist besonders winterhart? ›

Zu den winterharten Kamelien gehören die sogenannten HIGO-Kamelien. Als bedingt winterhart gelten Sorten der Japanischen Kamelie (Camellia japonica) wie 'Black Lace', 'Donation' und 'Elegans'. Auch die Hybriden 'Winter's Snowman', 'Winter's Joy' und 'April Dawn' zeichnen sich durch eine gute Winterhärte aus.

Kann man eine Kamelie in den Garten Pflanzen? ›

Wichtige Arten und Sorten

Einige Sorten eignen sich in milden Regionen auch als Gartenpflanzen. In kälteren Regionen haben sich die sogenannten Camellia Oleifera-Hybriden bewährt, die – mit etwas Winterschutz versehen – im Freiland Temperaturen bis -20 Grad Celsius überstehen.

Können Kamelien im Winter draußen bleiben? ›

Kamelien im Kübel sollten am besten in einem hellen, kühlen Raum überwintern. Kamelien sind kälteempfindlich und benötigen im Kübel unbedingt Winterschutz. Dennoch sollten sie so lange wie möglich draußen bleiben.

Kann eine Kamelie volle Sonne vertragen? ›

Kamelien mögen keine volle Sonne. Am besten platzieren Sie eine Kamelie an einem Standort im lichten Schatten. Zu dunkel sollte es für die schmucke Asiatin aber auch nicht sein, denn nur bei guter Belichtung entwickelt die Kamelie viele Blütenansätze.

Wie viel Minusgrade vertragen Kamelien? ›

Sobald jedoch Temperaturen von minus fünf Grad angesagt werden, stellen Sie Ihre Kamelie an einen hellen, möglichst kühlen, aber frostfreien Platz. Maximal sollte die Temperatur im Winterquartier 12 Grad betragen, da die Pflanze ansonsten ihre Knospen ungeöffnet abwirft.

Welche Kamelie blüht am längsten? ›

Die Wildform Camellia changii, die ausserhalb Chinas auch Camellia azalea genannt wird, beginnt mit ihrer Blüte zu einer Zeit, in der keine anderen Kamelien blühen, nämlich im Sommer.

Sind Kamelien tief oder flachwurzler? ›

Ähnlich wie Rhododendren sind Kamelien Flachwurzler. Pflanzen Sie Kamelien deshalb nicht zu tief und halten das Wurzelwerk leicht feucht. Im Sommer kann dafür eine ca. 5 cm dicke Schicht aus Rindenmulch hilfreich sein.

Was ist der beste Standort für Kamelien? ›

Ein luftfeuchter und unbedingt vor Wind geschützter Standort im lichten Schatten ist für sie ideal. Dabei ist volles Sonnenlicht am späten Nachmittag dem Knospenansatz förderlich. Im Winter ist ein kompletter Schatten am besten, zumindest muss jedoch für einen Schutz vor der Morgensonne gesorgt werden.

Warum blüht im Garten im Freien eine Kamelie nicht? ›

Mögliche Ursachen: Die Kamelie steht zu warm und zu sonnig. Sie bekommt eventuell zu wenig Wasser. Das Wasser ist zu kalkhaltig – am besten nur mit Regenwasser gießen. Auch eine Chlorose kann das Problem sein, dann sollten Sie mit Eisendünger düngen.

Wie alt wird eine Kamelie? ›

Unter günstigen Bedingungen entwickeln sie sich zu meterhohen Sträuchern - wie zum Beispiel die Kamelie von Dresden-Pillnitz, die mehr als 200 Jahre alt ist.

Wie viel Wasser braucht die Kamelie? ›

Halten Sie die Kamelie stets feucht, wobei Sie zum Gießen nur kalkfreies Wasser verwenden sollten. In der Zeit von etwa Ende Juli bis zum Einsetzen der Blüte sollte das Gießen reduziert werden. Sprühen Sie die Kamelie im Winter häufiger ein, achten Sie jedoch darauf, dass Sie dabei die Blüten aussparen.

Sind Kamelien gut für Bienen? ›

Camellia japonica Miyakodori ( Gattung: Camellia )

Die schönen weißen Blüten der Kamelie Miyakodori erfreuen Gartenfreunde und Bienen gleichermaßen.

Wo steht die Kamelie am besten? ›

Ideale Standorte für robuste Kamelien-Sorten sind im Schatten einer Hauswand oder unter Bäumen. Eine Mulchschicht schützt ausgepflanzte Kamelien im Sommer vor Trockenheit und im Winter vor zu strengem Bodenfrost. Geeignet ist zum Beispiel Laub oder Kompost.

Wie schnell wächst die Kamelie? ›

Lassen Sie die Pflanzen bei Frost an einen geschützten, kühlen und hellen Ort wie eine Scheune umziehen. Die Pflanze muss nicht umgetopft werden. Frischen Sie die Oberfläche der Erde lieber einmal im Jahr mit Humus auf. Die Kamelie wächst ziemlich langsam, etwa 15-20 Zentimeter pro Jahr.

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Author: Kerri Lueilwitz

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